Revierpioniere

In Nauendorf im Saalekreis ist ein kleines Naturparadies entstanden, der Generationengarten. Eines von vielen Beispielen aus dem Ideenwettbewerb „Revierpionier“. Die stellvertretende Vorsitzende Maria Schenk vom Heimatverein Nauendorf und Projektleiterin Annett Kautz (Metropolregion Mitteldeutschland) wissen mehr.
Was bedeutet „Revierpionier“?
Annett Kautz: Es geht um den Strukturwandel im ehemaligen mitteldeutschen Braunkohlerevier. In Sachsen-Anhalt sind das die Landkreise Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Mansfeld-Südharz, Saalekreis und die kreisfreie Stadt Halle (Saale). Der Begriff „Pionier“ steht für wegweisende, neue Ideen für einen nachhaltigen Wandel.
Was ist die Philosophie?
Annett Kautz: Der Ideenwettbewerb wurde 2022 von der Stabsstelle Strukturwandel des Landes Sachsen-Anhalt initiiert. Im Jahr 2024 haben wir damit 144 Projektideen ausgezeichnet. Es gibt drei Kategorien: Reviergestalten, Zukunftgestalten und Gründergestalten. Dabei geht es vor allem um niedrigschwellige, lokale Initiativen; soziale Projekte ebenso wie Ideen aus Handwerk oder Sport sowie nachhaltige Geschäftsideen. Interessierte können sich ab Anfang des Jahres wieder unter www.revierpionier.de bewerben.
Wie werden die Projekte finanziert?
Annett Kautz: Jährlich steht insgesamt eine Million Euro Preisgeld zur Verfügung. Das Gesamtprojekt wird aus Strukturmitteln des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. Das Land Sachsen-Anhalt beteiligt sich mit einem Eigenanteil von zehn Prozent.
Wie muss man sich einen nachhaltig erfolgreichen Revierpionier vorstellen?
Maria Schenk: Unser Generationengarten in Nauendorf ist ein gutes Beispiel, das Vorbild für andere Gemeinden sein kann. In einer Projektwoche haben die Grundschüler gemeinsam mit Eltern und Großeltern geplant, gepflanzt und gebuddelt. So ist es gelungen, die Menschen zusammenzubringen und gleichzeitig die Dorfmitte zu beleben. Es gibt Tipis aus Weidenzweigen, einen Barfußpfad, ein Insektenhotel, Igelhäuser, bunte Windspiele ...
Wer entscheidet, welche Projekte gefördert werden?
Annett Kautz: Eine Jury wählt die Preisträger aus. Vertreten sind das Land Sachsen-Anhalt durch die Stabsstelle Strukturwandel sowie jeweils die Revierregionen. Hinzu kommen Jugendvertretungen und Experten aus Sport, Kultur, Naturschutz und Wirtschaft. Hauptkriterien für die Auswahl der Preisträger sind Strukturwandel, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.