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Studieren, forschen, gründen

Einzigartige Studienangebote und attraktive Standortbedingungen ziehen jährlich Studierende und Lehrkräfte aus der ganzen Welt nach Sachsen-Anhalt. Hier wird modern geforscht, kreativ studiert und erfolgreich gegründet.

Probieren geht über Studieren“ sagt ein Sprichwort, das schon 1873 im Deutschen Sprich­wörter-Lexikon auftaucht. Die Hochschullandschaft Sachsen-Anhalt verbindet indes Studieren und Probieren. Sieben Hochschulen mit mehr als 300 Bachelor- sowie Diplomstudiengängen und mehr als 200 weiterführenden Master-Studiengängen stehen zur Auswahl. Herzstück sind die zahlreichen praxisnahen Studiengänge, denn sie bieten nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten zur Verwirklichung eigener Träume und Ideen.

Etwa für Sinja Lagotzki und Juan Sebastián Sánchez López. Sie haben Medical Systems Engineering an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg studiert und sich in den vier Semestern bis zum Master auf ein internationales Zukunftsfeld vorbereitet: Medizintechnik. Sánchez López zog es 2015 aus Kolumbien nach Sachsen-Anhalt, auch wegen des guten Rufes der Magdeburger Universität. Schon während des Studiums arbeiteten Lagotzki und Sánchez-López an gemeinsamen Projekten. Im Juni 2019 haben sie ihr Unternehmen In-Line gegründet. Ihr Spezialgebiet: medizinische Hilfsgeräte.

Das Start-Up In-Line will den Medizintechnik-Markt mit einer Idee erobern, mit der minimal-invasive Behandlungen in der MRT-Röhre vereinfacht werden. Lagotzki erklärt: „Während der Untersuchung im MRT sind manchmal Probeentnahmen am Patienten nötig. Diese können aber nur manuell vorgenommen werden.“ Das MRT bietet dafür sehr wenig Platz. „Der Radiologe muss sich nahezu verdrehen, um an den Patienten heranzukommen. Und dann muss noch die Nadel präzise eingeführt werden.“ Kein leichtes Unterfangen. Das brachte sie auf die Idee: Ein Assistenzsystem muss her. Es heißt Flexline, ähnelt dem Nadelhalter einer Nähmaschine – und erfüllt denselben Zweck. Das System hält die Nadel stabil, damit der Radiologe sie genau am Patienten positionieren kann. „Die Lösung ist weltweit einzigartig“, so Lagotzki. Ihr „Assistant Holder für MRI Interventions“ wurde als eine der innovativsten Entwicklungen in der Medizintechnik ausgezeichnet. Anfang 2021 wollen sie und Sánchez López in Deutschland mit den ersten Pilotkunden auf den Markt gehen. Namhafte Kliniken haben bereits ihr Interesse bekundet.

Auch im Harz wird gelehrt, gelernt, geforscht, gegründet! An der Hochschule Harz mit Standorten in Wernigerode und Halberstadt haben sich Mirko Skroch, Leoni Schulte, Jasmin Stmad, Nina Loof und Friedemann Spitzner kennengelernt. In einem Studiengang, wie geschaffen für die Generation der Digital Natives: Medien- und Spielekonzeption. Im Kurs „Game Development“ entwickelten sie das Konzept für ein Online-Spiel. Mit Erfolg: 2018 erhielten sie für das 3D-Puzzle n’Glow eine Auszeichnung beim Deutschen Computerspielepreis in der Kategorie Nachwuchs. Im April 2019 gründete das Team das Unternehmen UniGlow Entertainment GmbH. Der Kontakt zur Hochschule ist ihnen wichtig: „Wir hatten dort eine super Studienzeit und sehen sehr viel Potential im Masterstudiengang ‚Medien- und Spiele­konzeption‘. Wir möchten die Hochschule gern unterstützen.“

ie Ausgründungen von In-Line und UniGlow Entertainment sind zwei von vielen Erfolgsgeschichten in der Hochschullandschaft Sachsen-Anhalt. „Der Erfolg von In-Line gelang uns auch dank der Unterstützung durch das Transfer- und Gründerzentrum (TUGZ) der Uni Magdeburg“, sagt Unternehmensgründerin Lagotzki rückblickend. Das TUGZ gehört zu einem Netzwerk von Hochschul-Gründerzentren in Sachsen-Anhalt, die Start-Ups zur Seite stehen.

Zum Netzwerk gehört auch das Found It! in Bernburg. Christian Schöne (40) ist Leiter des Gründerzentrums der Hochschule Anhalt mit weiteren Standorten in Dessau und Köthen. Für ihn und sein Team geht es vor allem darum, die Studierenden fürs Gründen zu begeistern: „Wir wollen ein gründungsfreundliches Umfeld entwickeln und unternehmerisches Denken und Handeln im Studium fördern.“ Dabei helfen Gründungsbotschafterinnen und -botschaftern, etwa bei der Entwicklung eines
Businessplans oder der Beschaffung von finanziellen Mitteln. In InnovationLabs können Gründungswillige ihre Ideen ausprobieren, zum Beispiel in der Experimentierwerkstatt des Augmented und Virtual Reality Labors.

Das zahlt sich aus: Seit Found It! 2012 eingerichtet wurde, gab es schon 93 Gründungen. Für die aktive und lebendige Gründungskultur wurde die Hochschule Anhalt 2018 ausgezeichnet: Sie belegte im Gründungsradar des Stifterverbandes für die deutsche Wirtschaft e.V. einen zweiten Platz.

Innovative Projekte und einzigartige Ideen: Nicht nur bei Unternehmensgründungen sind die Hochschulen des Landes auf der Überholspur, mitunter auch in einem Minivan. Zumindest in der Hochschule Merseburg. In der südlichsten Hochschule Sachsen-Anhalts soll mit dem Innomobil eine mobile Experimentierwerkstatt entstehen.

Natalie Sontopski aus dem Komplexlabor Digitale Kultur der Hochschule Merseburg erklärt: „Unser Innomobil ist als Tiny House konzipiert, sprich als ‚Miniaturhaus‘, das mit einem Einsatzfahrzeug zum Zielort gefahren wird. Es soll Angebote unserer Hochschule vor Ort präsentieren, etwa in Schulen, Kindergärten oder bei Messen.“ So werden die Studierenden von morgen für ein Studium an der Hochschule begeistert. Unterstützt wird das einzigartige Vor­haben als Teilprojekt im Verbundprojekt Transinno_LSA der Bund-Länder-Förder­initiative Innovative Hochschule gemeinsam mit der Hochschule Harz und der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Studierende begeistern und Interessenten gewinnen: An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein Job für Clara. Jung, dynamisch, mit Brille und Pferdeschwanz ist sie seit Mai 2019 an der Universität Halle tätig. Dort berät sie täglich Studieninteressierte. Das Besondere: Clara passt in jede Hosentasche und ist rund um die Uhr erreichbar. Sie ist das Gesicht des Chat-Bots der Universität. Die digitale Studienberaterin fragt Zugangsvoraussetzungen ab und schlägt geeignete Studienangebote vor. Kommt sie bei Fragen nicht weiter, verweist sie an die reguläre Studienberatung. Für diese innovative Idee wurde die Martin-Luther-Universität 2019 mit dem Online-Kommunikationspreis ausgezeichnet. Im Zeitalter der Digitalisierung setzen die Hochschulen und Universitäten des Landes auf das Studium 4.0, auf digitale Lernmethoden und Studieninhalte. Auch bei den Studiengängen selbst: An der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg wird derzeit ein völlig neuer Studiengang konzipiert. „Smart Sport“ richtet sich vor allem an Leistungssportlerinnen und -sportler. Das speziell auf sie abgestimmte Online-Studium ermöglicht es ihnen auch unterwegs, bei Wettkämpfen oder Trainingslagern, ihre berufliche Karriere zu verfolgen.

Smart Sport ist europaweit einzigartig!

Prof. Dr. Kerstin Witte, Hochschullehrerin am Lehrstuhl Sport und Technik / Bewegungswissenschaft an der Universität Magdeburg, arbeitet an dem Projekt mit: „Wir betreten mit diesem Online-Studium völliges Neuland. Welche Lehrinhalte sollen vermittelt werden? Wie sind diese didaktisch mit neuen Medien umzusetzen? Wie kann die Vermittlung der Themen interaktiv gestaltet werden? Wie kann Mitmachen und Mitdenken immer wieder neu angeregt und realisiert werden?“

Mitmachen und Mitdenken ist Credo für die Studierenden in Sachsen-Anhalt. Und nach dem Studium? Oft sind es dann die Absolventen, die zu Förderern neuer Studierender werden. So im Designhaus Halle: Das Gründerzentrum der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist eine Startbahn für Spin-offs aus der Hochschule und Startups aus der Kreativwirtschaft. Es bietet Büros zu günstigen Konditionen und hilft bei der Vermittlung von Projekten und Aufträgen.

Zu den Mietern des Designhaus gehört auch Larissa Siemon. Die Absolventin der Burg Giebichenstein ist Produkt- und Industriedesignerin mit visionären und einzigartigen Ideen. In ihrem Projekt Collection Grow kultiviert sie Luftalgen zum Färben von Textilien. Dafür erhielt sie 2019 den Preis „Vision des Jahres“ des Kreativwettbewerbs Bestform des Landes Sachsen-Anhalt.

In Sachsen-Anhalt geht Studieren nur mit Probieren. Und das ganz ausgezeichnet.

Hochschulen in Sachsen-Anhalt

Landesmotto #moderndenken

Modernes Denken ist ein Markenzeichen Sachsen-Anhalts. Hier haben über Jahrhunderte hinweg kluge Köpfe weltverändernde Ideen entwickelt, die ihrer Zeit voraus waren. Sechs Ideen aus dem heutigen Sachsen-Anhalt hat die UNESCO als Erbe der Menschheit anerkannt. Das Bundesland besitzt eine einmalige Dichte von Welterbestätten. Hinzu kommen UNESCO-Modellregionen für Nachhaltigkeit. Die Region bot über Jahrhunderte Freiräume, modern zu denken. Dieser Geist, Neues zu wagen und vorzudenken, wirkt bis heute fort. Das belegen die vielen positiven Beispiele der Kampagne www.moderndenken.de

Im Landesportal, bei Instagram (@moderndenken) und im Magazin #moderndenken stellen wir kleine und große Ideen sowie ihre Protagonisten vor: Menschen, Unternehmen, Vereine, die vordenken, handeln und die Zukunft gestalten.
Die Kampagne