Innovation Landwirtschaft
Landwirt Jonas Schulze Niehoff aus der Magdeburger Börde ist ein Pionier des Anbaus von Kichererbsen in Deutschland. Er hat durch seine Neugier und seinen Entdeckergeist geschafft, dass Hummus jetzt auch regional produziert werden kann. Bislang war der Anbau der Pflanze auf Länder wie Indien, Australien, Pakistan und die Türkei konzentriert. Die Kichererbse musste von dort importiert werden.
Der Anstoß zum versuchsweisen Anbau kam am Küchentisch als ihn seine Familie nach der Frucht fragte. Als sich Niehoff vor vier Jahren mit dem Anbau beschäftigte, war die Skepsis zunächst groß. Wie kann die Kichererbse, die eigentlich subtropisches Klima liebt, in Deutschland wirtschaftlich angebaut werden?Mit Unterstützung u.a. der Martin-Luther-Universität in Halle und Ernährungsexperten wurde ein Weg für den Anbau gefunden. Heute besitzt der Biolandwirt aus Schleibnitz (bei Wanzleben) den größten Kichererbsen-Anbau in Deutschland.
Kichererbsen sind nicht nur gesund (Quelle für Proteine, Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe), sondern auch für die Landwirtschaft sinnvoll. Durch den Einsatz in der Fruchtfolge auf einem Acker erhöhen sie die Biodiversität. Die Pflanze sorgt für Stickstoffbindung im Boden und benötigt wenig Wasser und Nährstoffe. Somit ist der Anbau von Kichererbsen eine Antwort auf die klimatischen Veränderungen und eine sinnvolle Ackerpflanze für Landwirte auch in Deutschland. Auf diese gute Nachricht gönnen wir uns jetzt einen Falafel, evtl. schon aus regionalen Kichererbsen aus Sachsen-Anhalt produziert.