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Lignum: Mit Holz schneiden

© Lêmrich Studio, Musikproduktion V.B.Kuehl

Ein Messer aus Holz: Sven Regener zeigt, dass es möglich ist. Sein Unternehmen verbindet Qualitätshandwerk, modernste Fertigung, Design – und Nachhaltigkeit.

Ein Messer aus Holz? Geht nicht. Diese Reaktion hat Sven Regener im Laufe der vergangenen Jahre häufig gehört. Und sich davon nicht irritieren lassen. Zum Glück: Heute verkauft seine Firma Lignum in Magdeburg 600 Messer pro Jahr. Aus Holz.

Die Klinge, der Messerrücken und der Griff von SKID sind komplett aus Holz, nur die schmale Schneidekante ist aus Stahl. Damit ist es Regener gelungen, ein schlichtes, außergewöhnliches und edles Küchengerät herzustellen, das von Sternegastronomen wie Hobbyköchen gleichermaßen geschätzt wird. 

Ein Messer, das von Sternegastronomen wie Hobbyköchen geschätzt wird

Die Idee kam Sven Regener im letzten Semester seines Produktdesign-Studiums an der Uni Magdeburg. Die Aufgabe: Ein Werkstück aus einem ökologisch-nachhaltigen Material herstellen. Während so mancher Kommilitone ihm erklären wollte, dass sich seine Idee nicht umsetzen lässt, weil man die Materialordnung nicht so einfach verändern kann, sah Regener genau das als willkommene Herausforderung. Stahl und Holz dauerhaft verbinden? Warum eigentlich nicht. Doch selbst sein Vater, ein gelernter Schmied, stand der Vision seines Sohnes anfangs skeptisch gegenüber. Und stellte sich trotzdem mit ihm in den Keller, um gemeinsam an diesem Projekt zu tüfteln. Viele Produktionsdurchläufe später und mit der Hilfe von erfahrenen Handwerksmeistern war das erste Messer aus Holz fertig. Die ersten Exemplare konnte er über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter launchen, seit 2017 hat Lignum einen eigenen Online-Shop. Die Beharrlichkeit von Sven Regener hat sich ausgezahlt.

Nachhaltigkeit spielt bei Lignum schon beim Einkauf der Rohstoffe eine Rolle

Das erste Messer entstand aus Robinie, einem dreimal härteren Holz als Eiche. Eine der wichtigsten Eigenschaften für ein solches Holzmesser. Ein weiterer Vorteil des Materials: Die Gerbsäureanteile im Holz töten Bakterien ab und zur Reinigung und Pflege bedarf es nur etwas warmes Wasser und Olivenöl statt Seife oder Chemie. Nachhaltigkeit spielt dabei schon beim Einkauf der Rohstoffe eine große Rolle. Inzwischen gibt es //Skid auch aus Walnuss, Mahagoni, Makassar oder weißem Ebenholz. Doch die Tropenhölzer stammen aus großen Sägewerken, die diese Holzsorten aus ihrer Produktion ohnehin übrig haben. Nachhaltigkeit, das ist Lignum auch im weiteren Sinne wichtig: Für jedes verkaufte Messer wird von der Naturschutzorganisation „Plant for the Planet“ ein Baum gepflanzt. 

Was den Standort in Magdeburg für Regener so kostbar macht, ist nicht nur die zentrale Anbindung an Städte wie Leipzig oder Berlin. Es ist auch die langjährige Tradition, dort auf gut ausgebildete Handwerker und Betriebe mit viel Erfahrung zugreifen zu können. Wenn man im Zehntelmillimeter-Bereich an einer Maschine Stahl fräsen muss, sollte man dort eben jemanden stehen haben, der sich damit wirklich auskennt. Regners Prämisse: Kleine Auflagen in Handarbeit und damit eine gewisse Exklusivität, statt austauschbare Masse.

Man darf gespannt sein, was ihm und seinem Team künftig noch so alles einfallen wird. Als reinen Produzenten für Schneidwaren sieht Sven Regener seine Firma Lignum nicht. Längst sind neben den Messern auch Schneidebretter und Tischleuchten im Angebot. Aber Regener will weiter denken: Er möchte künftig Dinge schaffen, die die Menschheit noch nicht gesehen hat. Geht nicht – das gibt es für ihn einfach nicht.

Landesmotto #moderndenken

Modernes Denken ist ein Markenzeichen Sachsen-Anhalts. Hier haben über Jahrhunderte hinweg kluge Köpfe weltverändernde Ideen entwickelt, die ihrer Zeit voraus waren. Sechs Ideen aus dem heutigen Sachsen-Anhalt hat die UNESCO als Erbe der Menschheit anerkannt. Das Bundesland besitzt eine einmalige Dichte von Welterbestätten. Hinzu kommen UNESCO-Modellregionen für Nachhaltigkeit. Die Region bot über Jahrhunderte Freiräume, modern zu denken. Dieser Geist, Neues zu wagen und vorzudenken, wirkt bis heute fort. Das belegen die vielen positiven Beispiele der Kampagne www.moderndenken.de

Im Landesportal, bei Instagram (@moderndenken) und im Magazin #moderndenken stellen wir kleine und große Ideen sowie ihre Protagonisten vor: Menschen, Unternehmen, Vereine, die vordenken, handeln und die Zukunft gestalten.
Die Kampagne