CO²-freie Speiseeismanufaktur
In Schönebeck entsteht für 25 Millionen Euro die erste CO2-freie Speiseeis-Manufaktur Deutschlands. Den Strom für die Fabrik will das Unternehmen Florida Eis selbst produzieren. Geschäftsführer Olaf Höhn setzt bewusst auf Nachhaltigkeit.
Wie ist Ihr Zeitplan für die Eisfabrik in Schönebeck?
OH: Ende 2024 möchte ich auf jeden Fall mit dem Bau fertig sein. Ich habe zwei neue Kunden, zwei Giganten, für die ich Eis produzieren soll, und wenn die Verträge unterschrieben sind, wären das schon 50 Prozent der Produktion in Schönebeck.
Die Fabrik soll energieautark werden – wie wollen Sie das schaffen?
OH: Die Grundlage ist eine Photovoltaikanlage, damit habe ich schon 70 Prozent des Energieverbrauchs gedeckt. Dann kommt Solarthermie dazu, es kommt Geothermie dazu, eventuell sogar auch Windräder. Und dann habe ich einen Nachbarn der Fabrik gesehen, dem will ich Energie abkaufen, weil ich endlich meinem Hobby frönen möchte.
Was planen Sie?
OH: Ich will ein Tropenhaus bauen, meine eigenen Vanilleschoten und eventuell auch Kakao züchten, in einem riesigen Glastreibhaus mit 35 Grad und 98 Prozent Luftfeuchtigkeit. Dazu machen wir ein Eiscafé und einen Themenpark mit Rutsche, Klettergerüst, Karussell und einer kleinen Bimmelbahn, wo sich die Kinder draufsetzen können. Dann können sie in einer Art Tunnel durch das Tropenhaus fahren.
Was haben Sie schon aus der Planung für Schönebeck gelernt?
OH: Bei der Energieplanung habe ich schon einiges gelernt und auch bei der Bauplanung sind wir am Tüfteln. Ich will ja ein Holzhaus bauen. Holz ist der einzige Baustoff, der weltweit gut funktioniert. Das CO2, das es mal aufgenommen hat, bleibt im Holz. Wenn ich einen Bau aus Beton und Stahlträgern mache, produziere ich jede Menge CO2, bis das Gebäude fertig ist.
Sie haben mal gesagt, dass Sie sich mit der CO2-freien Produktion ein Denkmal setzen wollen. Wie nah sind sie dran?
OH: Die Welt verändert sich ganz gewaltig. Der Klimawandel kommt. Solche Sachen wie die CO2-Neutralität mache ich unheimlich gerne. Mir macht das Spaß, weil es ein Hobby ist und ich möchte nur eines haben: Dass auf meinem Grabstein steht, er hat’s wenigstens versucht.