Ein Ort für die Zukunft
Zuerst war es nur eine Vision. Ein Ort, der Geschichte erzählt, Deutschland nach innen und mit den anderen Staaten Europas enger zusammenrücken lässt. Jetzt geht es an die Umsetzung.
In Halle (Saale) entsteht etwas Großes: Die Bundesregierung hat beschlossen, in der Stadt ein Zukunftszentrum für die Deutsche Einheit und Europäische Transformation zu errichten. Es soll bis 2028 ein spektakuläres Gebäude entstehen, das Hunderttausende Menschen aus Deutschland und Europa nach Sachsen-Anhalt lockt.
Das Zukunftszentrum bietet Informationen zur Deutschen Einheit und würdigt die ostdeutschen Erfahrungen mit Umwälzung und Wandel nach der Vereinigung. Zugleich soll es einen Beitrag für die Herausforderungen der Zukunft liefern, in dem es die Erfahrungen des Wandels in Ostdeutschland und Osteuropa erforscht. Das Zukunftszentrum wird so zu einer Denkfabrik für gesellschaftliche Umbrüche und soll Impulse für eine gemeinsame Zukunft in Europa liefern. Hier sollen Menschen aus ganz Europa zusammenkommen und gegenseitig voneinander lernen und verstehen. Ganz im Sinne von #moderndenken.
Eines der wichtigsten Projekte für die Deutsche Einheit
Zur Bedeutung des Zukunftszentrums sagt der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider: „Eines der wichtigsten Projekte für die Festigung der Deutschen Einheit und des Zusammenhalts in Europa in den kommenden Jahren.“
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff: „Das Zukunftszentrum wird seinen Sitz in Halle haben, aber es ist kein Zentrum für Halle, sondern für ganz Deutschland. Jetzt kommt es darauf an, aus dem positiven Votum für Halle etwas zu machen und die Voraussetzungen für eine schnelle Realisierung zu schaffen.“
Halle (Saale) hat sich gegen sechs weitere ostdeutsche Städte durchgesetzt. Die Jury hob hervor, dass die Stadt ein spannender Ort der Transformation ist, wie der erfolgreiche Wandel in der Chemieindustrie und die aktuellen Herausforderungen des Strukturwandels im Braunkohlerevier zeigen. Die Stadt bietet zudem eine gute Infrastruktur und ist ein exzellenter Wissenschaftsort mit jahrhundertelanger Geschichte.
Der Wissenschaftsstandort Halle (Saale) ist unter anderem geprägt von der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina), der Martin-Luther-Universität, der Burg Giebichenstein und anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen wie dem Weinberg-Campus. Die Stadt ist ein Schmelztiegel wichtiger Einrichtungen des Bundes, dazu gehören unter anderem die Cyberagentur oder die Kulturstiftung des Bundes. Über das neue Zukunftszentrum lassen sich weitere Synergien schaffen, Kultur und Wissenschaft in Bund und Region organisch zu vernetzen.
Franziska Hornig, Generalsekretärin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina: „Das Zentrum kann Erfahrungen bündeln, Impulsgeber in aktuellen Transformationsfragen werden, auch auf europäischer Ebene. Demografischer Wandel, Energieversorgung, Klimawandel, Migration und Strukturwandel sind Themen, die für Sachsen-Anhalt von großer Bedeutung sind und die uns zugleich aus Transformationsperspektive europaweit verbinden.“
Wirtschaftsfaktor für Halle (Saale) und die ganze Region
200 Millionen Euro hat die Bundesrepublik für das Zukunftszentrum reserviert, 200 spezialisierte Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Rechnet man das Umfeld ein, sollen es dreimal so viele werden.
Als nächstes soll über einen Architektenwettbewerb der favorisierte Entwurf gefunden werden. Aktuell bereitet Halle (Saale) das künftige Grundstück am Riebeckplatz im Herzen der Stadt zur Bebauung vor. Für Halles Zentrum bedeutet das neue Zukunftszentrum auch eine städtebauliche Aufwertung.
Egbert Geier, Bürgermeister von Halle (Saale): „Für die Stadt ist der Zuschlag als Standort für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation eine große Chance, den Riebeckplatz nachhaltig umzugestalten. Unser erklärtes Ziel ist es, den Ort, an dem das Zukunftszentrum entsteht, selbst zu einem Ort der Transformation werden zu lassen. Aus einem Platz, der heute vor allem durch den Autoverkehr geprägt wird, soll ein neuer, lebendiger und einladender Platz entstehen, der Aufenthaltsqualität bietet und alle Mobilitätsformen gleichrangig behandelt.“
Egbert Geier wünscht sich, dass das Zukunftszentrum weit in die Region ausstrahlt, träumt von einem „Transformationsparcours“: „Der soll den Kohleausstieg im Landessüden begleiten, die Veränderungen im Bereich Chemie rund um Bitterfeld und Wolfen, die Nachwirkungen der Reformation ausgehend von Wittenberg oder das Moderne Bauen am Beispiel des Dessauer Bauhauses.“
Besuchermagnet, der Menschen aus ganz Europa anziehen soll
Die Bundestagsabgeordnete Kathrin Budde gehörte zur Jury und leitete die Auswahlkommission für den künftigen Standort. „Für Halle (Saale) ist das Zukunftszentrum eine große Chance, die größte Investition der Legislaturperiode in Ostdeutschland. Das Zukunftszentrum wird national und international ein Besuchermagnet und Menschen auf Halle neugierig machen. Es werden Arbeitsplätze geschaffen und der ganze Bereich um den Riebeckplatz wird belebt und wird damit wieder ein interessanter Teil der Innenstadt.“
Das Zukunftszentrum wird ein Platz der Information und der Forschung, des Austausches und des Dialogs. Eine überzeugende Mischung aus Museum, Wissenschaftszentrum, Veranstaltungsort, Besuchermagnet.
Staats- und Kulturminister Rainer Robra: „Sachsen-Anhalt profiliert sich mit dem Zukunftszentrum noch stärker als Land, in dem modernes Denken in allen Bereichen zuhause ist. Die Verwirklichung der deutschen Einheit und auch der europäischen Transformation bleibt ein Modernisierungsprozess der gesamten Gesellschaft im In- und Ausland. Hier will und wird unser Bundesland auch durch den laufenden Strukturwandel im Braunkohlenrevier eine Vorreiterrolle spielen.“
Idee:
Das Zukunftszentrum ist eine besondere Denkfabrik, die auf der Lebensleistung der Ostdeutschen, ihrer besonderen Erfahrung mit Umwälzung und Wandel aufbaut. Es soll diese Erfahrungen und Ideen für eine gemeinsame deutsche und europäische Zukunft nutzbar machen.