PHM Industrieanlagen: Ein solares Kleinkraftwerk für Entwicklungsländer
Vom Ein-Mann-Betrieb zum mittelständischen Unternehmen mit internationaler Ausrichtung: Joachim Lerche entwickelte ein solares Kleinstkraftwerk für Entwicklungsländer.
Seine Idee: Sonnenspiegel reflektieren die Wärmestrahlung auf einem Vakuumreceiver. An dessen Metalloberfläche entstehen bis zu 320 Grad Temperatur. Diese wird im Dampferzeuger direkt in Wasserdampf umgewandelt. Damit wird eine Turbine mit einem 4 bis 5 kWe Generator angetrieben. Das reicht, um ein Dorf mit Strom zu versorgen.
Joachim Lerche (69), geboren in Görlitz, studierte Systemtheorie in Leipzig und arbeitete bis 1992 im Industriepark SKET Magdeburg, bevor er sich 1992 selbständig machte. Heute hat das Unternehmen 8 Mitarbeiter.
In die Selbständigkeit wagte sich Unternehmer Joachim Lerche, weil er merkte, dass immer weniger Unternehmen Spezial- und Ersatzteile selber produzieren. Er gründete PHM „Planen. Herstellen. Montieren“, um eine Marktlücke zu schließen. Ein Produkt aus einer Hand inklusive aller Gewährleistungen, das schlug ein: Für die Bahn lieferte er Bremshohlwellen, für den Shanghai-Transrapid besondere Weichenstellteile. Sogar in Teleskopen, die Carl Zeiss Jena zum Galileo-Satelliten-Projekt beisteuerte, sind Teile vom Unternehmen aus Burg verbaut. „Wir sind die Architekten für den Maschinenbau“, so Joachim Lerche, der die Geschäftsführung inzwischen seinen Kindern übertragen hat. Das Erfolgsrezept des Unternehmens: Technologischer Fortschritt durch Innovation.
Jüngste Idee von Lerche: ein kleines, solares Kraftwerk. Als er 2007 nach Afrika kam, sah er, dass abgelegene Dörfer Strom produzieren müssen, um Wasser aus Brunnen zu pumpen. Meistens wurde der Strom vor Ort über Dieselgeneratoren erzeugt. Mit Joachim Teske, Ex-Carl-Zeiss-Chefkonstrukteur, entwickelte er ein solares Kleinstkraftwerk, mit dem ressourcenschonend Strom erzeugt werden kann.