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Pandemie-Prävention

5 Fragen an: Infektiologe Dr. Thomas Reichel

Sachsen-Anhalt hat wichtige Schlüsse aus der Corona-Pandemie gezogen und will die Menschen im Land besser vor möglichen Infektionskrankheiten schützen. Mit Mitteln des Landes gründete Oberarzt Dr. Thomas Reichel gemeinsam mit Kollegin Anna Schaffranke am Städtischen Klinikum Magdeburg die größte Infektionsstation des Landes – und bereitet sich aktuell mit seinem Team auf eine Erweiterung vor.

 

Wozu braucht es eine solche Infektionsstation?

Dr. Thomas Reichel: Wir müssen durch den Klimawandel damit rechnen, dass neue Erreger zu uns gelangen, die bisher nur in wärmeren Regionen zu Hause waren und sich bei uns schneller als in der Vergangenheit verbreiten. Dazu trägt sicher auch die Reiselust der Menschen bei. Durch den engen Kontakt von Mensch und Tier gibt es zunehmend Zoonosen. Erreger, die bisher nur bei Tieren Krankheiten auslösen, können künftig öfter auch Menschen infizieren. Zudem wächst der Bevölkerungsanteil älterer Menschen. Sie sind oft anfälliger für Infektionskrankheiten. Und, das hat Covid gezeigt, es kann passieren, dass überproportional viele Menschen gleichzeitig erkranken. Hier können wir gezielt helfen und durch unsere besondere Struktur und Abschirmung gleichzeitig verhindern, dass sich solche Erreger in der Klinik weiter ausbreiten.

 

Was ist das Besondere an der Infektionsstation?

Reichel: Im Gegensatz zu den meisten anderen Krankenhäusern verfügen wir über einen komplett abgeschirmten Trakt mit separatem Eingang. Wir verfügen über eine eigene Diagnostik- und Therapieeinheit mit EKG und Labor. Gleichzeitig stehen wir in ständigem Kontakt mit den anderen Abteilungen unseres Hauses, haben hier bevorzugt Zugang zu weiteren Lagerkapazitäten, MRT und weiteren Diagnoseverfahren.

 

Wie wappnen Sie sich für die Herausforderungen eines wachsenden Infektionsgeschehens?

Reichel: Wir rüsten personell, bei Ausrüstung und Raumkapazität auf. Momentan haben wir 16 Betten, unser hochspezialisiertes Team besteht aus zwei Oberärzten und vier Assistenzärzten. Im Zuge des Umbaus der Notaufnahme bekommen wir auch acht weitere Betten. Perspektivisch werden wir vier zusätzliche Assistenzarzt-Stellen besetzen. Hier werden Kollegen eine infektiologische Spezialausbildung absolvieren. Außerdem wollen wir beim Pflegepersonal aufstocken.

 

Wie hoch sind die Investitionen und woher kommt das Geld?

Reichel: Das Städtische Klinikum hat unter anderem aus dem Corona-Sondervermögen des Landes 33,5 Millionen Euro bekommen. Etwa ein Viertel davon fließt in die neue Infektiologiestation.

 

Wie geht es jetzt weiter mit dem Neubau?

Reichel: Ende des Jahres ist der Spatenstich geplant. 2028 soll die größte Infektiologie-Station Sachsen-Anhalts eröffnet werden.

Landesmotto #moderndenken

Modernes Denken ist ein Markenzeichen Sachsen-Anhalts. Hier haben über Jahrhunderte hinweg kluge Köpfe weltverändernde Ideen entwickelt, die ihrer Zeit voraus waren. Sechs Ideen aus dem heutigen Sachsen-Anhalt hat die UNESCO als Erbe der Menschheit anerkannt. Das Bundesland besitzt eine einmalige Dichte von Welterbestätten. Hinzu kommen UNESCO-Modellregionen für Nachhaltigkeit. Die Region bot über Jahrhunderte Freiräume, modern zu denken. Dieser Geist, Neues zu wagen und vorzudenken, wirkt bis heute fort. Das belegen die vielen positiven Beispiele der Kampagne www.moderndenken.de

Im Landesportal, bei Instagram (@moderndenken) und im Magazin #moderndenken stellen wir kleine und große Ideen sowie ihre Protagonisten vor: Menschen, Unternehmen, Vereine, die vordenken, handeln und die Zukunft gestalten.
Die Kampagne