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Genussregion Saale-Unstrut

Wein-Land Sachsen-Anhalt. Hier, in Freyburg an der Unstrut ist die Heimat der „Rotkäppchen“-Sektkellerei. Das Traditionsunternehmen stellt seit 1856 das prickelnde Getränk her, das längst bundesweit einen Namen hat. Die ganze Region ist für ihre guten Tropfen bekannt, viele Winzerinnen und Winzer in Sachsen-Anhalt machen mit Qualität und Innovationen nicht nur in der Branche auf sich aufmerksam.

Sattgrüne Hügel soweit das Auge reicht. Oben thronen, wie hingetupft, uralte Burgen, unten im Tal schlängelt sich die Saale. Fachwerkhäuser, rote Ziegeldächer – alles fühlt sich ein bisschen an wie Urlaub. Das findet auch Jörg Erdmann, Chef des Landesweinguts Kloster Pforta. Sein Büro ist mittendrin in dieser Idylle. Gleich nebenan beginnen die Weinberge – und die harte Arbeit.

„Seit dem elften Jahrhundert, das sind 33 Generationen, wird hier bei uns Wein angebaut“, sagt er stolz. Das Landesweingut Kloster Pforta, eine GmbH im Besitz des Landes Sachsen-Anhalt, baut auf insgesamt 52 Hektar Rebfläche Sorten wie Weiß-, Grau- und Spätburgunder, Riesling, Müller-Thurgau, Bacchus, Silvaner, Traminer und Kerner an. „Eine spannende und schöne Aufgabe“, so Jörg Erdmann. Denn hier treffen Emotion, gutes Handwerk, Tradition und Geschichte auf knallharte Marktanforderungen und oft komplizierte EU-Verordnungen. Jörg Erdmann: „Die Weinbauhistorie der Saale-Unstrut-Region ist wichtiger Teil der Identität und wichtig für die Außenwahrnehmung von Sachsen-Anhalt als Genussland – hier wollen wir unseren Beitrag leisten.“

Bis 2027 soll das Gut, in der Saison ein touristischer Hotspot direkt am Saaleradweg, für sieben Millionen Euro behutsam saniert werden. Es geht um die denkmalgeschützten Bereiche des Weinguts, alte Fachwerkhäuser, die zum Teil aus dem 17. Jahrhundert stammen.

Auch der Pfortenser Köppelberg am gegenüberliegenden Ufer der Saale gehört zum Landesweingut. Hier hat Weinbau-Leiter Dietrich Frank gemeinsam mit Winzerkollegen und -kolleginnen aus Frankreich, Österreich, Ungarn und Wissenschaftlern der Hochschule Anhalt gerade ein wichtiges Forschungsprojekt abgeschlossen. LIFE Vine Adapt heißt die vom Europäischen Umweltprogramm, Sachsen-Anhalts Umwelt- und Wissenschaftsministerium und der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt unterstützte Studie.

Das Forschungsprojekt soll Erkenntnisse für die Praxis liefern, um den Weinbau fit für den Klimawandel zu machen. Zunehmende Dürreperioden, höheres Erosionsrisiko durch Starkregenfälle und die Einwanderung neuer Schädlinge erfordern innovative Lösungen.

Erwartetes Ergebnis der Studie grob zusammengefasst: Mehr Wildpflanzen bieten mehr Pollen und Nektar als Nahrung für Wildbienen und andere Insekten. Dadurch werden gleichzeitig viele Schädlinge ferngehalten. Dietrich Frank: „Alles in allem spart diese Anbauweise Düngemittel, Insektizide und sorgt für eine bessere CO2-Bilanz.“ Zudem steigen hier die Artenvielfalt und Biodiversität. Ein wichtiger Schritt in Richtung Weinbau der Zukunft und eine Blaupause für andere Weinbaugebiete in Europa.

In Sachsen-Anhalt wird verstärkt an neuen Wegen des Weinbaus geforscht. Das  Vorgänger-Programm LIFE VinEcoS am Landesweingut Kloster Pforta erhielt 2022 den EU-Klimapreis.

Die Saale-Unstrut-Weinregion bringt auch die erste Frau in einer bundesweit wichtigen Branchen-Position an den Start: Winzerin Luise Böhme aus Kirchscheidungen wurde in diesem Jahr im Ehrenamt zur Vizepräsidentin des Deutschen Weinbauverbandes berufen. Das renommierte Genuss-Magazin Falstaff kürte sie zudem 2024 zur beliebtesten Nachwuchswinzerin Deutschlands – für ihre selbst kreierte Cuvee „Freygeist“ – dafür werden Trauben verschiedener Weingüter aus Saale-Unstrut vereint. „Ich sehe den Preis als Leistung der gesamten Weinbauregion Saale-Unstrut“, sagt die Sachsen-Anhalterin. Sie studiert Weinbau, stieg parallel in den elterlichen Winzereibetrieb ein. Sie hat auch praktische Weinbau-Erfahrungen in Österreich, Südafrika und Australien gesammelt.

Landesmotto #moderndenken

Modernes Denken ist ein Markenzeichen Sachsen-Anhalts. Hier haben über Jahrhunderte hinweg kluge Köpfe weltverändernde Ideen entwickelt, die ihrer Zeit voraus waren. Sechs Ideen aus dem heutigen Sachsen-Anhalt hat die UNESCO als Erbe der Menschheit anerkannt. Das Bundesland besitzt eine einmalige Dichte von Welterbestätten. Hinzu kommen UNESCO-Modellregionen für Nachhaltigkeit. Die Region bot über Jahrhunderte Freiräume, modern zu denken. Dieser Geist, Neues zu wagen und vorzudenken, wirkt bis heute fort. Das belegen die vielen positiven Beispiele der Kampagne www.moderndenken.de

Im Landesportal, bei Instagram (@moderndenken) und im Magazin #moderndenken stellen wir kleine und große Ideen sowie ihre Protagonisten vor: Menschen, Unternehmen, Vereine, die vordenken, handeln und die Zukunft gestalten.
Die Kampagne