Neue Power für Morgen

Im Harz arbeitet ein kleines Unternehmen daran, die Batterie-Welt zu revolutionieren. Die Elfolion GmbH in Quedlinburg hat Stromkollektoren entwickelt, die dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit von Akkus in E-Fahrzeugen und stationären Speichern beträchtlich zu steigern.
Das Unternehmen Elfolion hat einen völlig neuen Stromkollektor für Akkus entwickelt. Die gewebebasierten Stromkollektoren sind effizienter und ressourcenschonender. Die Reichweite von Elektroautos kann um mehr als 30 Prozent gesteigert und der Einsatz an Metallen (Aluminium und Kupfer) um bis zu 90 Prozent verringert werden. Ebenfalls sind kürzere Ladezeiten realisierbar. Elektronische Geräte wie Smartphones oder Notebooks könnten dank der neuen Technologie leichter und leistungsfähiger werden.
Im Mittelpunkt der aktuellen Arbeiten der Elfolion steht nach wie vor der Stromkollektor – ein wesentlicher Bestandteil der Elektrode in einer Batteriezelle. Bislang werden hier Metallfolien aus Kupfer und Aluminium verwendet. „Die Folie ist ein Schwachpunkt der Elektrode“, erläutert Firmenchef Dr. Manfred Danziger. „Und insbesondere Kupfer ist zudem teuer.“
Elfolion ersetzt die Folie durch ein neuartiges Glasgewebe. Die Fäden und Knoten des Gewebes aus heimischen Rohstoffen werden in einem komplexen Verfahren mit den gewünschten Metallen umhüllt. Weniger teures Metall, geringeres Gewicht, verbesserte elektrische und funktionale Eigenschaften sind das Resultat dieser Entwicklung.
Die Entwicklung der neuartigen gewebebasierten Stromkollektoren für
Lithium-Ionen-Akkus wird von der Bergakademie Freiberg, TU Dresden, TU München, RWTH Aachen sowie Industriepartnern unterstützt. Es bestehen unter anderem Kooperationen mit Batterieherstellern wie VARTA und Unternehmen aus der Automobilindustrie.
2017 wurde Elfolion gegründet. 2021 zog das Unternehmen an den neuen Standort Gernrode. Hier entstanden eine Pilotanlage sowie zwei Versuchsanlagen. Parallel tüftelt Danziger mit seinem Team an der nächsten Batterie-Revolution. Die Anode, die bislang aus Graphit besteht, soll durch Silizium ersetzt werden.
Das sorgt für eine vier Mal höhere Speicherkapazität. Technologie made in Sachsen-Anhalt auf der Überholspur …