Grüne Hausnummer PLUS
Ehepaar Hoffmann entwickelte für ihr Eigenheim ein innovatives Energie- und Heizungssystem und meldete es zum Patent anDie Dinge zu hinterfragen, scheinbar Unverrückbares neu zu denken: Das ist die Idee, die Grit und Norbert Hoffmann bei ihrem Hausbau in Kötschlitz nahe Leuna angetrieben hat – und ihnen die Auszeichnung „Grüne Hausnummer Sachsen-Anhalt PLUS“ für besonders energieeffizientes und ökologisches Bauen einbrachte. „Ursprünglich ging es nur darum, die Ziegel eines alten Bauernhauses auf unserem Grundstück wiederzuverwenden“, berichtet Grit Hoffmann. Doch je intensiver sich das Paar mit dem Energie- und Heizungssystem für sein neues Heim beschäftigte, desto ehrgeiziger wurde das Streben nach möglichst umfassender Nachhaltigkeit: „Mit Blick auf bereits vorhandene Lösungen habe ich mich immer wieder gefragt: Kann man das vielleicht nicht noch ganz anders machen?“, schildert Norbert Hoffmann. In ganz Deutschland habe er mit Herstellern und Wissenschaftlern über seine Ideen und Berechnungen gesprochen.Das Ergebnis war eine einmalige und völlig neue Wärmeversorgung des Eigenheims mit einer Solarthermie, einem Festkörperwärmespeicher aus rund 10.000 Ziegeln sowie einer erdgasbetriebenen Brennstoffzelle. Genutzt werden nachwachsende Rohstoffe wie Zellulose oder Holzfaserplatten. Für ihr Wärmespeichersystem hat die Familie mit Unterstützung von Prof. Fraaß von der Beuth Hochschule für Technik Berlin sowie der Hochschule Merseburg ein eigenes Konzept entwickelt und zum Patent angemeldet. Der Clou: Das Ganze ist gegenüber herkömmlichen Baukosten gerade einmal fünf Prozent teurer, spart aber bei der Stromherstellung 40 Prozent CO2 ein.
Idee
Über die Solarthermieanlage wird Wärme im Feststoffspeicher gespeichert, die in der kalten Jahreszeit der Beheizung des optimal gedämmten Hauses dient. Die erdgasbetriebene Brennstoffzelle versorgt das Haus mit Strom; entstehende Abwärme wird etwa zur Warmwasserbereitung genutzt. Beim Bau kamen zudem nachhaltige Materialien wie Holzfaserplatten oder Glasschaumschotter zum Einsatz.
Köpfe
Norbert Hoffmann verfügt als studierter Diplom-Agraringenieur über einen technischen Hintergrund. Seine Frau Grit, eine gelernte Krankenschwester, arbeitet heute in der Verwaltung des Saalekreises.
Quelle: Medienagentur Mitteldeutschland, 2020